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Das Duale Studium als Nachwuchsförderung für die Logistik

Dualer Student in der Praxis

Die Logistikbranche steht vor vielfältigen Herausforderungen, darunter der Fachkräftemangel, die digitale Transformation und die zunehmende globale Vernetzung. In dieser dynamischen Landschaft wird die Förderung von Nachwuchstalenten daher zu einer entscheidenden Aufgabe für Unternehmen. Besonders duale Studiengänge und andere Ausbildungsmöglichkeiten im Bereich Logistik bieten unserer Meinung nach eine hervorragende Möglichkeit, Theorie und Praxis miteinander zu verknüpfen und jungen, interessierten Menschen den Einstieg in die Branche zu erleichtern. So haben wir auch in diesem Jahr eine duale Studentin im Team, die im Oktober diesen Jahres ihr Studium begonnen hat. In einem Interview spricht sie über ihre Beweggründe, ersten Eindrücken und andere Gedanken zum Thema Duales Studium.

Das Duale Studium als Fördermaßnahme

Seit Jahren setzten wir nun darauf junge Talente durch Ausbildungsmöglichkeiten im Bereich Logistik zu fördern. So begann auch Melina in diesem Wintersemester in Kooperation mit uns ihr duales Studium BWL – Spedition, Transport und Logistik an der DHBW Mannheim. Ihre Entscheidung, in die Logistikbranche einzusteigen, basiert auf einem tiefen Interesse an den vielfältigen Herausforderungen und Möglichkeiten, die diese Branche bietet. „Ich wollte mich für ein Studium entscheiden, das mir nicht nur theoretisches Wissen vermittelt, sondern auch praktische Erfahrungen ermöglicht. Die Theoriephasen an der DHBW und die Praxisphasen innerhalb der VCA Logistik + Services GmbH erscheinen mir hierfür die ideale Kombi.“

Verhältnis von Theorie und Praxis

Für Melina ist das duale Studium die optimale Gelegenheit sich auf ihren Berufseinstieg in der Logistikbranche vorzubereiten. Für uns hingegen stellt es eine geeignete Fördermaßnahme dar, um dem Fachkräftemangel aktiv entgegen zu wirken. Wir würden das duale Studium daher als eine klassische Win-Win-Möglichkeit beschreiben.

Ja zum Dualen Studium – Ja zur Logistik

„Die Logistik ist ein spannendes Feld, das ständig im Wandel ist und mein Interesse während meiner Ausbildung im Besonderen geweckt hat. “, erzählt sie uns weiter. Melina hat zuvor eine Ausbildung zur Kauffrau für Groß- und Außenhandelsmanagement bei unserem Mutterkonzern PVG Presse-Vertriebs-Gesellschaft mbH & Co. KG absolviert und dabei verschiedenste Abteilungen durchlaufen. In dieser Zeit realisierte sie wie spannend das Feld Logistik im Berufsalltag sein kann und dass sie für ihren weiteren Bildungsweg einen Studiengang wählen möchte, der ihr tiefgreifendes Wissen in diesem Bereich vermittelt.

„Mir ist in meiner Ausbildungszeit aufgefallen, dass mich insbesondere das Risk Management, kurz das Beschäftigen mit Problemen und das Finden von Lösungen, fasziniert. In der Logistik kann es beispielsweise durch geopolitische Veränderungen, Umwelteinflüsse oder schlichte Fehlplanung zu Lieferengpässen kommen. In Situationen wie diesen ist es wichtig zu wissen was zu tun ist und das schnell. Am besten ist es aber, Risiken vorher zu sehen und diesen entgegen zu wirken bevor sie zu einem Problem werden“, berichtet Melina aus ihrer Erfahrung.

Duale Studentin der VCA

Sie sei außerdem sehr zuversichtlich, dass sie aus ihrem Studium interessante Erkenntnisse gewinnen kann, die ihr beispielsweise in der Arbeit im Transport Risk Management behilflich sein werden.

Schneller Start, schnell zum Ziel

Der Start ins Studium begann für Melina vor ein paar Wochen und somit auch ihr neuer Lebensabschnitt in einer anderen Stadt. „Bisher habe ich schon viele neue Eindrücke gesammelt“, berichtet Melina. Wie viele andere Studierende musste Melina umziehen, um die Uni besuchen zu können. Dies bedeutet auch privat ein neues Umfeld, neue Verantwortungen und neue Bezugspersonen. Doch viel Zeit zum Akklimatisieren bleibt dabei nicht. Nach einem ersten Einführungstag begann ohne Umschweife der Unialltag mit Vorlesungen vor Ort und den Nach- und Vorbereitungen zuhause.

In festen Gruppen von ca. 20-29 Studierenden finden die grundlegende Vorlesungen u.a. in BWL, VWL, Marketing, Nationaler Güterverkehr, Finanzbuchführung und Mathematik statt. Der Stundenplan ist voll und die ersten Prüfungen sind in Sicht. Melina war sich vor dem Unistart bereits bewusst, dass ihr das duale Studium in den Theoriephasen eine starke Fokussierung abverlangen wird. Schon vor den Weihnachtsfeiertagen wird sie ihren ersten Theorieblock absolviert und direkt nach Jahreswechsel die erste Prüfungsrunde überstanden haben. Dafür wünschen wir ihr vorab viel Erfolg!

Lernen im Dualen Studium

Was du für ein Duales Studium mitbringen musst

Um den relativ großen Workload, der im dualen Studium anfällt, bewältigen zu können, ist ein hohes Maß an Motivation, Zielstrebigkeit und Gewissenhaftigkeit erforderlich. „Es ist sicherlich auch wichtig zu wissen worauf man sich einlässt“, berichtet Melina. „Wenn man sich vorher mit dem Konzept des Dualen Studiums beschäftigt, dann weiß man, dass das Studium nach einem festgelegten Programm abläuft und Flexibilität eine untergeordnete Rolle spielt.“

Zu Beginn des Studiums erhielt Melina einen Stundenplan, der von der Universität so konzipiert wurde, dass er alle wichtigen Vorlesungen für den ersten Block des Grundlagenstudiums abdeckt. Für Melina sei dies super, da sie sich so sicher sein kann, dass sie in drei Jahren den Bachelorabschluss in den Händen halten wird. Dazu gehört aber auch der Wille das Programm des dualen Studiums mit Disziplin durchlaufen und an möglichst jeder Vorlesung teilnehmen zu wollen. Während Studierende an anderen Unis oftmals anonym sind und als Matrikelnummer verstanden werden, werden duale Studierende beim Namen genannt und durch eine Anwesenheitsliste kontrolliert.

Die Flexibilität im Studienablauf ist daher sehr begrenzt. Allerdings lassen sich an der DHBW Vertiefungen wählen, die nach dem Grundstudium – ab dem fünften Semester – Anwendung finden. „Zur Auswahl standen die Themen Gefahrgut/Sicherheit, IT und Logistik, Intralogistik sowie Human Resource Management in der Logistik. Gemeinsam mit der VCA habe ich mich für den Schwerpunkt Intralogistik entschieden. Ich bin sehr froh, dass ich bei dieser Wahl Mitspracherecht hatte, da so auch meine Interessen in die Entscheidung berücksichtigt werden konnten“, erzählt Melina. Wir setzten jedoch auf eine partizipative Unternehmensstruktur und sind uns außerdem bewusst, dass neben den Charakterzügen der Studierenden auch die Unterstützung des Unternehmens für den Erfolg im Studium entscheidend ist. Wir sind stets versucht ein Umfeld zu schaffen, in dem unsere Mitarbeitenden wachsen können.

Mehr Fachkräfte und noch mehr Expertise

Die Förderung von Nachwuchstalenten bringt nicht nur Vorteile für die Studierenden mit sich, sondern auch für Unternehmen. Die frischen Perspektiven und das aktuelle Fachwissen der dualen Studierenden tragen dazu bei, innovative Lösungen zu entwickeln und die Herausforderungen der Branche zu meistern. Innerhalb der Praxisphasen ergeben sich Möglichkeiten, in denen Studierende die Unternehmenswelt besser kennenlernen dürfen. Gleichzeitig können Studierende ihr gelerntes Fachwissen direkt anwenden und neue Ideen einbringen.

Thema Nachhaltigkeit – ein fester Bestandteil der Vorlesungen

Wir leben in einer Welt, die sich immer schneller zu drehen scheint und in der es essentiell ist mit dem Fortschritt zu gehen. Daher haben wir Melina gefragt inwieweit die Themen Digitalisierung, Automatisierung und Nachhaltigkeit in ihren Vorlesungen angesprochen werden. „Wir sprechen im Grunde in jeder Vorlesung über Entwicklungen und aktuelle Trends. Die Zukunftsfähigkeit vor dem Hintergrund begrenzter Ressourcen steht dabei immer wieder im Fokus. Doch häufig geht es um den Konflikt zwischen Wissenschaft und Politik. Ich hoffe aber, dass ich im weiteren Verlauf meines Studiums noch mehr über Lösungen erfahren werde, die die Logistik- und Transportbranche bereichern. Ich würde mich freuen Gelerntes dann auch in die Unternehmenspraxis umsetzten zu können.“

Nachhaltige Logistik

Förderung von Frauen

Die Förderung von Nachwuchs kann auch dafür sorgen, dass sich immer mehr Frauen für Logistikthemen interessieren und sich die Geschlechterverteilung in der Branche ausgleicht. Laut dem Statistischen Bundesamt waren 2022 ca. 30 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten weiblich. Auch Melina berichtet, dass ca. 6 von 20-29 Studierenden in den 3 Vorlesungskursen weiblich sind.

Da dies auf keine positive Tendenz verweist, ist es uns wichtig die Nachricht zu verbreiten, dass die Logistik- und Transportbranche äußerst spannend, vielseitig und zukunftsträchtig ist und einige Karrierechancen für Menschen unabhängig ihres Geschlechts bereithält. Auf unserem Stellenportal finden sich einige Jobmöglichkeiten, die sowohl für Expert:innen als auch Quereinsteiger:innen interessant sein könnten.

Geschlechterverteilung im Logistikstudium.

Fazit

Insgesamt lässt sich sicher festhalten, dass sich Investition in Nachwuchsförderung lohnen. Durch die Unterstützung und Ausbildung junger Talente in Form eines dualen Studiums o.Ä. sichern Unternehmen nicht nur ihre eigene Zukunft, sondern gestalten auch die Entwicklung der Branche aktiv mit. Wir glauben, dass die Mischung aus theoretischem Wissen und Praxis Studierende zu außerordentlich qualifizierten Mitarbeitenden macht. Vor diesem Hintergrund freuen wir uns darauf, die weitere Entwicklung von Melina zu begleiten und sind stolz darauf, einen Beitrag zur Nachwuchsförderung in der Logistik zu leisten.