Das Duale Studium als Nachwuchsförderung für die Logistik
7. November 2024Aktuelle Herausforderungen wie wirtschaftliche Unsicherheit in Zeiten von Inflation, hohe Energiepreise und geopolitische Spannungen setzen Unternehmen stark unter Druck. Vor allem Unternehmen, die auf effiziente Logistik und reibungslose Abläufe im Fulfillment angewiesen sind, müssen sich zunehmend mit Themen wie Kostenoptimierung, Risikomanagement und Flexibilität auseinandersetzen. In diesem Artikel beleuchten wir, wie eine clevere Lagerhaltung und gezielte Logistikstrategien dazu beitragen können, diesen Herausforderungen erfolgreich zu begegnen.
Die gegenwärtige Lage
Die globale Lage im November 2024 ist von wirtschaftlicher Unsicherheit, geopolitischen Spannungen und klimatischen Herausforderungen geprägt. Durch das aus Inflation resultierende hohe Preisniveau werden sowohl die Kaufkraft der Verbraucher:innen gedämpft als auch die Logistikkosten belastet. Zudem erhöhen steigende Energiepreise und Materialkosten den Druck auf Unternehmen, was die Effizienz der Lagerhaltung und die Gesamtkosten beeinflusst. Der anhaltende Krieg in der Ukraine, der aktuelle Konflikt in Nahost sowie weitere politische Unruhen destabilisieren zusätzlich die Energie- und Versorgungssicherheit, was sich auf die globalen Lieferketten und das Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung auswirkt. Zudem haben wir die Herausforderungen des voranschreitenden Klimawandels längst nicht bewältigt, sodass zukünftig mit extremen Wetterereignissen und weiteren Risiken für die Logistik zu rechnen ist. Unternehmen müssen daher verstärkt auf flexible, belastbare Strategien setzen, um ihre Abläufe zu optimieren und sich schnell an die volatilen Marktbedingungen anzupassen. Im folgenden zeigen wir drei wesentliche Maßnahmen auf, die eine effiziente Lagerhaltung und erfolgreiche Logistikstrategien in Zeiten von Krisen realisieren können.
Maßnahmen für eine effiziente Lagerhaltung in Zeiten von Krisen
1. Digitale Bestandsoptimierung: Der Schlüssel zur Kosteneffizienz
Eine effiziente Lagerhaltung ist essenziell, um Logistikkosten zu minimieren und flexibel auf Marktveränderungen reagieren zu können. Indem Unternehmen ihre Lagerbestände kontinuierlich anpassen, vermeiden sie Überkapazitäten und hohe Lagerkosten. Hier spielen verschiedene Methoden eine zentrale Rolle.
- Datenbasierte Nachfrageprognosen
Durch den Einsatz moderner Analyse-Tools in Kombination mit Warenwirtschaftssystemen (WMS) können Unternehmen saisonale Schwankungen und Kauftrends präzise vorhersagen und ihre Bestände effizienter steuern. Ein WMS hilft dabei, sämtliche Lagerprozesse in Echtzeit zu überwachen und zu optimieren, indem es Daten wie historische Verkaufszahlen, aktuelle Marktanalysen und Bestandsbewegungen integriert. So ermöglicht es eine detaillierte Übersicht über Lagerbestände und vereinfacht die Bedarfsplanung. Auf diese Weise wird nur das tatsächlich notwendige Inventar auf Lager gehalten. Dies führt zu reduzierten Lagerkosten, verbessert die Liquidität und sorgt für einen besseren Cashflow. Insgesamt unterstützt ein gut implementiertes WMS Unternehmen dabei, ihre Logistikprozesse zu automatisieren und die Effizienz der Lagerhaltung zu steigern, was insbesondere in Zeiten volatiler Märkte von Vorteil ist. - Just-in-Time-Belieferung (JIT)
Diese Strategie ermöglicht es Unternehmen, Lagerbestände erst kurz vor dem tatsächlichen Bedarf aufzufüllen, wodurch die Kapitalbindungskosten reduziert werden. Allerdings setzt JIT eine zuverlässige Lieferkette und gut abgestimmte Prozesse voraus. Ein enger Austausch mit Lieferpartnern ist dabei unverzichtbar, um Lieferverzögerungen und Engpässe zu vermeiden. - ABC-Analyse und Priorisierung
Die Einteilung der Lagerbestände nach Verkaufsvolumen und Wertkategorien (A, B und C) hilft, Ressourcen gezielt auf umsatzstarke Produkte zu fokussieren. Produkte der Kategorie A haben hierbei höchste Priorität, da sie für den Großteil des Umsatzes verantwortlich sind. Diese systematische Lagerplanung senkt Lagerkosten und stellt sicher, dass wichtige Produkte stets verfügbar sind.
Durch diese Maßnahmen können Unternehmen Bestände optimal verwalten, Kosten senken und gleichzeitig flexibel auf Veränderungen im Markt reagieren.
2. Risikomanagement und Flexibilität in der Logistik
Angesichts zunehmender Unsicherheiten ist ein agiles Risikomanagement unverzichtbar. Die Fähigkeit, flexibel auf unerwartete Ereignisse wie Nachfrageänderungen oder Lieferengpässe zu reagieren, schafft Resilienz und sichert den Unternehmenserfolg. Die Kooperation mit einem 3PL-Dienstleister (Third-Party-Logistic) kann eine besonders wertvolle Unterstützung bieten, um Risiken zu überwinden und eine effiziente Lagerhaltung bewerkstelligen zu können.
Flexible Lagermöglichkeiten für eine effiziente Lagerhaltung
Gerade in Zeiten schwankender Nachfrage oder bei kurzfristigen Änderungen im Transport ist Flexibilität entscheidend. Durch skalierbare Lagerlösungen können Unternehmen saisonale Spitzen abfedern, z.B. bei Sonderaktionen oder zu Spitzenzeiten. Eine hohe Flexibilität im Lager reduziert zudem das Risiko hoher Fixkosten durch langfristige Bindungen. Doch wie können flexible Lagermöglichkeiten konkret in der Praxis aussehen?
1. On-Demand-Lagerflächen:
Unternehmen können zusätzliche Lagerkapazitäten bei Bedarf anmieten, um kurzfristige Schwankungen zu bewältigen. Das ermöglicht es, temporäre Spitzen in der Nachfrage abzufedern, ohne langfristige Mietverträge einzugehen. Der Vorteil an einer Zusammenarbeit mit einem Fulfillment-Partner ist, dass diese häufig über On-Demand-Lagerflächen verfügen und sich Unternehmer selbst keine Gedanken um die Beschaffung von neuen Lagerkapazitäten machen müssen.
2. Multifunktionale Lagerbereiche:
Lager, die modular gestaltet sind, können je nach Bedarf umstrukturiert werden. So kann ein Lagerbereich, der ursprünglich für kleinteilige Produkte angedacht war, schnell und einfach so umgebaut werden, dass auch schwere und große Produkte ihren Platz finden können. Auch lassen sich aus Teilen der Lagerfläche Platz für das Kommissionieren und Verpacken schaffen und umgekehrt.
3. Shared Warehousing:
Unternehmen, die die Logistik noch ohne die Unterstützung von professionellen Fulfillment-Partnern abwickeln, können sich Lagerflächen auch mit anderen Unternehmen teilen. Dies ist insbesondere für kleinere und mittelständische Unternehmen eine kosteneffektive Möglichkeit, Lagerkapazitäten flexibel zu nutzen.
4. Alternative Transportwerge und Multichanell-Strategien:
Wirtschaftliche Unsicherheiten und geopolitische Spannungen können etablierte Lieferketten beeinträchtigen. Daher kann es ratsam sein, auf alternative Transportwege und unterschiedliche Vertriebskanäle zurückzugreifen. So können Unternehmen auf unerwartete Veränderungen schnell reagieren und bleiben durch die flexible Distributionsstruktur handlungsfähig.
3. Nachhaltigkeit als Wettbewerbsfaktor
In Zeiten knapper werdender Ressourcen und wachsender Umweltanforderungen ist Nachhaltigkeit in der Logistik ein wichtiger Faktor um auch in Zukunft och erfolgreich agieren zu können. Nachhaltige Prozesse im Rahmen von effizienter Lagerhaltung und anderer Logistikstrategien können zu einer Reduktion der Betriebskosten führen. Als Side-Effect sorgt dir Berücksichtigung von Nachhaltigkeit auch für ein besseres Image des Unternehmens. Wir zeigen Ihnen folgend ein paar wichtige Ansätze für eine nachhaltige Logistik auf
- Optimierung von Transportwegen
Durch intelligente Routenplanung und Bündelung von Sendungen können Unternehmen Transportkosten und CO₂-Emissionen senken. Somit spart eine effiziente Routenoptimierung nicht nur Kosten, sondern minimiert auch den ökologischen Fußabdruck der Lieferungen. - Nachhaltige Verpackungsmaterialien
Der Einsatz biologisch abbaubarer oder recycelter Materialien trägt zur Nachhaltigkeit bei und entspricht dem wachsenden Umweltbewusstsein der Endkunden. Verpackungen mit reduziertem Materialeinsatz und wiederverwendbaren Elementen kommen bei Kunden zudem gut an und steigern die Markentreue. - Energieeffiziente Lagerlösungen
Der Einsatz moderner Lagerverwaltungssysteme und energieeffizienter Beleuchtungs- und Temperaturregelungen reduziert den Energieverbrauch. Auch setzen immer mehr Unternehmen auf die Synergieeffekte zwischen Strom und Wärme und setzen auf Solarenergie. So senken Unternehmen nicht nur die Betriebskosten, sondern leisten auch einen Beitrag zum Klimaschutz.
Es lässt sich also festhalten, dass der nachhaltige Ansatz in der Logistik heute nicht nur eine Frage der Verantwortung , sondern auch ein klarer Wettbewerbsvorteil ist.
Fazit
Durch die Kombination von digitaler Bestandsoptimierung, flexiblen Logistiklösungen und nachhaltigen Praktiken können Unternehmen ihre Resilienz gegenüber wirtschaftlichen Unsicherheiten stärken und ihre Effizienz steigern. Eine vorausschauende Logistik ist ein entscheidender Wettbewerbsvorteil – und die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Fulfillment-Anbieter kann diesen entscheidend verstärken.