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Die Antwort darauf ist selten schwarz-weiß. Vielmehr hängt sie von Faktoren wie Unternehmensgröße, Produktportfolio, Flexibilität, Kostenstruktur und Zukunftsplänen ab. Auch saisonale Schwankungen, Expansionsvorhaben oder der Wunsch nach höherer Skalierbarkeit spielen eine entscheidende Rolle. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, wann sich Outsourcing wirklich lohnt, welche Chancen und Risiken es mit sich bringt – und worauf Sie bei der Auswahl eines externen Lagerlogistikpartners unbedingt achten sollten, um langfristig erfolgreich und wettbewerbsfähig zu bleiben.
Was ist externe Lagerlogistik überhaupt?
Externe Lagerlogistik bedeutet, dass ein Unternehmen seine Lagerhaltung – ganz oder teilweise – an einen spezialisierten Logistikdienstleister auslagert. Dieser übernimmt dabei Aufgaben wie:
- Lagerung und Bestandspflege
- Kommissionierung und Verpackung
- Wareneingang und -ausgang
- Etikettierung, Retourenmanagement, ggf. Zollabwicklung
- Bestandsüberwachung und -meldung
- IT-Anbindung an das Kundensystem
Einige Dienstleister bieten zusätzlich Value Added Services wie Konfektionierung, Qualitätssicherung oder kundenspezifisches Fulfillment an.
Die Ausgangslage: Inhouse-Lagerung – Vorteile und Grenzen
Viele Unternehmen – besonders im Mittelstand – bevorzugen anfangs ein eigenes Lager. Gründe dafür sind:
✅ Vorteile der Eigenlagerung:
- Volle Kontrolle über Prozesse, Systeme und Mitarbeitende
- Schnelle Reaktionsfähigkeit bei kurzfristigen Änderungen
- Betriebsgeheimnisse oder sensible Produkte bleiben „im Haus“
- Emotionale Sicherheit, weil alles „greifbar“ ist
Doch mit dem Wachstum steigen auch die Herausforderungen.
❌ Grenzen und Nachteile:
- Hohe Fixkosten für Gebäude, Personal, Technik und Verwaltung
- Geringe Skalierbarkeit, besonders bei saisonalen Schwankungen
- IT-Investitionen, um Transparenz und Effizienz zu gewährleisten
- Flächenmangel, vor allem in urbanen oder teuren Regionen
- Komplexität, wenn sich das Sortiment vergrößert oder internationale Märkte bedient werden
In vielen Fällen wird die interne Lagerhaltung irgendwann zur Bremse – nicht zum Motor.

Wann sich externe Lagerlogistik wirklich lohnt
Die Entscheidung für oder gegen Outsourcing sollte strategisch und individuell getroffen werden. Dennoch gibt es typische Situationen, in denen sich externe Lagerlösungen klar lohnen:
1. Platzprobleme oder schnelles Wachstum
Wenn Unternehmen räumlich an ihre Grenzen stoßen oder stark wachsen, wird Lagerfläche zum Engpass. Ein externer Dienstleister kann flexibel zusätzliche Kapazitäten bereitstellen – ohne dass teure Neubauten oder Zwischenlösungen nötig sind.
2. Saisonalität und schwankender Lagerbedarf
Viele Branchen – etwa E-Commerce, Konsumgüter oder Garten- und Freizeitprodukte – haben stark schwankenden Lagerbedarf. Ein externer Partner kann flexibel skalieren, ohne dass Unternehmen dauerhaft Flächen vorhalten oder Personal überdimensionieren müssen.
3. Fokus auf das Kerngeschäft
Lagerhaltung ist aufwendig – aber nicht immer wertschöpfend. Wer sich auf Entwicklung, Vertrieb oder Kundenservice konzentrieren will, kann durch Outsourcing Ressourcen freimachen – sowohl personell als auch finanziell.
4. Professionalisierung & Digitalisierung
Moderne Lagerlogistik erfordert IT-gestützte Prozesse, Transparenz und Automatisierung. Nicht jedes Unternehmen kann oder will in Warehouse-Management-Systeme (WMS), RFID, Pick-by-Voice oder Robotik investieren. Externe Anbieter bringen diese Technologien als Standard mit.
5. Internationale Expansion oder Multi-Channel-Vertrieb
Wer neue Märkte erschließt oder parallel Online- und stationären Handel bedient, benötigt komplexe Lagerstrukturen, Fulfillmentprozesse und Zollexpertise. Externe Dienstleister mit Erfahrung und Infrastruktur können hier professionell unterstützen.
6. Retouren, Value Added Services & Kundenindividualisierung In Branchen mit hoher Retourenquote oder individuellen Kundenanforderungen (z. B. Geschenkverpackungen, Konfektionierung, Etikettierung) bieten externe Logistikpartner oft effizientere und kostengünstigere Lösungen.
Überblick der Chancen und Vorteile von Outsourcing
Die Auslagerung der Lagerlogistik bringt – bei passendem Partner – zahlreiche Vorteile:

Risiken und Herausforderungen realistisch betrachtet
Outsourcing ist kein Selbstläufer. Es bringt auch Herausforderungen, die nicht unterschätzt werden sollten:
⚠️ Kontrollverlust:
Ein Stück operative Kontrolle geht verloren. Vertrauen, Transparenz und Kommunikation sind deshalb essenziell.
⚠️ Abhängigkeit:
Ist der Dienstleister wirtschaftlich stabil? Wie ist sein Qualitätsverständnis? Eine falsche Wahl kann teuer werden.
⚠️ Integrationsaufwand:
IT-Schnittstellen, Stammdatenpflege und Abstimmungsprozesse müssen sauber aufgesetzt sein.
⚠️ Mindestmengen & Vertragslaufzeiten:
Nicht jeder Anbieter ist für kleine Volumina oder kurzfristige Projekte geeignet. Achten Sie auf flexible Modelle.
⚠️ Datenschutz & Produktsensibilität:
Bei sensiblen Produkten oder Kundendaten sind Vertraulichkeit und Zertifizierungen ein Muss.
Worauf Sie bei der Auswahl eines Lagerlogistikpartners achten sollten
Nicht jeder externe Dienstleister passt zu jedem Unternehmen. Folgende Kriterien helfen bei der Auswahl:
✅ Erfahrung & Branchenverständnis:
Kennt der Anbieter Ihre Produkte, Kundenanforderungen und Marktzyklen?
✅ Flexibilität:
Kann er bei Volumenspitzen schnell reagieren? Gibt es skalierbare Lagerkonzepte?
✅ Technologie & Transparenz:
Ist ein modernes WMS (Warehouse Management System) im Einsatz? Gibt es Echtzeit-Daten, Dashboards oder Schnittstellen?
✅ Serviceangebot:
Nur Lagerfläche – oder auch Value Added Services, Fulfillment, Retourenmanagement?
✅ Standort:
Ist das Lager geografisch sinnvoll platziert – nahe Liefergebieten, Umschlagspunkten oder Produktionsstätten?
✅ Qualitätssicherung & KPIs:
Gibt es definierte Servicelevel, Fehlerquoten, Prozesse zur Reklamationsbearbeitung?
✅ Vertragsgestaltung: Klarheit bei Laufzeit, Kündigung, SLA, Haftung – und keine versteckten Kosten.
Hybridmodelle: Das Beste aus beiden Welten
In vielen Fällen ist es nicht entweder-oder, sondern ein Sowohl-als-auch. Hybride Lagerkonzepte kombinieren interne Lagerung mit externer Lagerlogistik.
Beispiele:
- Basislager intern, saisonale Spitzen extern abgedeckt
- Langsamdreher (Produkte mit niedriger Umschlagshäufigkeit) beim Dienstleister, Schnelldreher (Produkte mit hoher Umschlagshäufigkeit) inhouse
- Zentrale Lagerhaltung selbst, regionale Distributionszentren ausgelagert
Diese Modelle bieten Flexibilität, Risikostreuung und Wirtschaftlichkeit – bei gleichzeitiger Wahrung wichtiger Kernkompetenzen.
Fazit: Outsourcing ist kein Trend, sondern eine strategische Entscheidung
Die Frage „Lager oder Outsourcing?“ lässt sich nicht pauschal beantworten. Sie hängt von Ihrer Unternehmensstrategie, Ihrem Wachstum, Ihren Produkten und Ihrer Kundenstruktur ab.
Richtig umgesetzt, kann die Auslagerung der Lagerlogistik erhebliche Kosten- und Prozessvorteile bringen – ohne dabei Kontrolle oder Qualität zu verlieren. Voraussetzung ist ein klarer Plan, eine saubere Umsetzung und ein zuverlässiger Partner auf Augenhöhe.
Wie VCA Sie unterstützt
Als Full-Service-Logistikpartner bietet VCA maßgeschneiderte Lagerlösungen für Unternehmen, die flexibel wachsen, saisonale Spitzen abfedern oder ihre Prozesse optimieren wollen.
Was uns auszeichnet:
- Modulare Lagerflächen – skalierbar nach Bedarf
- Modernes WMS (Warehouse Management System) mit transparenter Anbindung an Kundensysteme
- Value Added Services, Retourenmanagement, Fulfillment
- Zentrale Lage mit guter Verkehrsanbindung
- Persönliche Ansprechpartner, schnelle Entscheidungswege, partnerschaftlicher Umgang
Sie möchten wissen, ob externe Lagerlogistik zu Ihrem Unternehmen passt? Wir beraten Sie gerne – ehrlich, transparent und lösungsorientiert. Sprechen Sie uns einfach an!





