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Frauen in der Logistik – Auf dem Weg zu mehr Chancengleichheit

Frau, die im Bereich Verkehr, Logistik, Schutz oder Sicherheit tätig ist.

Frauen in der Logistik? Unbedingt! Immer mehr Frauen sind in der Branche vertreten und bringen innovative Ansätze und vielseitige Perspektiven mit, die ihr Arbeitsumfeld bereichern. Trotz alledem sind einige Logistikunternehmen weiterhin und überwiegend männlich geprägt. In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf die aktuelle Lage der Branche. Wir erläutern wie Chancenungleichheiten aussehen und wie Frauen im unternehmerischen Alltag gefördert werden können. Außerdem berichten wir in diesem Blogbeitrag über eine unserer Mitarbeiterinnen, die für viele andere Frauen als Vorbild gilt.

Die aktuelle Situation

Doch betrachten wir die aktuelle Lage genauer: Die Logistikbranche ist eine zentrale Säule der globalen Wirtschaft, die für reibungslose Lieferketten und effiziente Transportprozesse sorgt. Auch in Deutschland zählt die Logistik nach der Automobilbranche und dem Handel zu einem der größten Wirtschaftsbereiche. Laut BVL lag der Umsatz für die Branche im Jahr 2023 bei 327 Milliarden. Dies ist ein Anstieg um 2,5 Prozent zum Vorjahr. Trotz ihrer Bedeutung und der Aufwärtstendenzen aus ökonomischer Sicht bleibt die Branche personell eher traditionell männlich geprägt.

In den letzten Jahren hat sich jedoch die personelle Sachlage kontinuierlich verändert. Immer mehr Frauen finden ihren Weg in die Logistik. So lag der Anteil an Bewerberinnen für Jobs in der LogiItikbranche 2019 beispielsweise bei 30 bis 40 Prozent. Laut einer Veröffentlichung des Statistischen Bundesamtes über sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Jahr 2022 stellte sich zudem heraus, dass rund 30 Prozent der Jobs im Bereich Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit von Frauen besetzt sind. Das Interesse von Frauen an der Branche steigt demnach langsam aber stetig. Dies zeigt sich auch anhand der zunehmenden Anzahl an jungen Frauen, die sich für eine Ausbildung zur Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistungen entscheiden. Auch schreiben sich immer mehr weibliche Studierende in Logistikstudiengänge ein.

Frau mit Karriereeinstieg in die Logistik nach entsprechender Ausbildung oder Studium.

Sichtbare Aufwärtstendenz

Wir halten also fest: Es ist eine Aufwärtstendenz in der Beschäftigung von Frauen in der Logistikbranche zu erkennen, allerdings sind weibliche Angestellte nach wie vor unterrepräsentiert. Laut aktuellen Statistiken machen sie außerdem nur einen Bruchteil der Belegschaft in Führungspositionen aus. Stand 2017 waren innerhalb der Top 100 der deutschen Logistikunternehmen nur 18,6 Prozent der Geschäftsführenden Frauen. Dies ist auf verschiedene Faktoren zurückzuführen, darunter fallen besonders stereotype Rollenbilder. Beispielsweise wird gesellschaftlich das Stigma vertreten, Frauen mangele es an Durchsetzungsstärke und Selbstbewusstsein. Außerdem werden Frauen auch häufig wegen mangelnder Sichtbarkeit und fehlendem Netzwerk für Besetzungen von Führungspositionen außen vor gelassen. Dennoch gibt es positive Entwicklungen: Immer mehr Unternehmen erkennen die Bedeutung von Diversität und setzen sich aktiv für die Förderung von Frauen ein.

Erfolgsgeschichten von Frauen in der Logistik

Bleiben wir bei den positiven Entwicklungen der Branche und werfen einen Blick auf Frauen unseres Unternehmens, die in der Logistik Fuß gefasst und Karriere gemacht haben. Mit einem Frauenanteil von rund 42% in der Führungsebene und knapp 72% an Mitarbeiterinnen in der Halle, können wir von zahlreichen Frauen der VCA berichten, die uns bereichern. Auf LinkedIn und unseren VCA Insights finden Sie bereits einige Ausschnitte zu Frauen aus unserem Team, die hervorragende Arbeit leisten und ihre Arbeitserfahrung mit uns teilen.

Heute wollen wir aber insbesondere Susan Eiserloh hervorheben, die wir als ein wichtiges Vorbild für Frauen in der Logistikbranche sehen. Seit über 15 Jahren ist sie in der Unternehmensgruppe tätig und hat sich durch ihr Engagement, ihre Zielstrebigkeit, ihre Kommunikationsfähigkeit sowie ihre Ehrlichkeit und Empathie einen Namen gemacht.

Susan’s Karriereweg

Susan begann ihre Karriere in der Logistikbranche mit einer Ausbildung zur Groß- und Außenhandelskauffrau bei der PVG Presse-Vertriebs-Gesellschaft, unserer Muttergesellschaft. Nach ihrer Ausbildung wurde sie mit 21 Jahren Mutter und entschied sich, alleinerziehend zwei Jahre Erziehungsurlaub zu nehmen. Motiviert durch den Wunsch, ein Vorbild für ihre Tochter und andere Mütter zu sein, kehrte sie in Vollzeit ins Berufsleben zurück, fest entschlossen, Verantwortung zu übernehmen.

Relativ schnell erarbeitete sie sich bei der VCA Logistik + Services GmbH & Co. KG in Großostheim die Chance, Tätigkeiten mit großer Verantwortung zu übernehmen. Über die Jahre sammelte sie umfangreiche Erfahrung in verschiedenen Bereichen, von der Lagerverwaltung über Kundenbetreuung bis hin zur Supply Chain Optimierung. Heute nimmt sie die Rolle als Head of Customer Support & Project Manager ein und ist eine zentrale Ansprechpartnerin für weitreichende Fragen zum Thema Fulfillment für Kund:innen und Mitarbeitenden.

Warum sie als Vorbild für Frauen in der Logistik gilt

Susan Eiserloh hat maßgeblich dazu beigetragen, unseren Fulfillment-Geschäftsbereich für die VCA Logistik + Services GmbH & Co. KG aufzubauen. Sie hat stets bewiesen, dass Geschlecht keine Rolle spielt, wenn es um Leistung und Erfolg geht. Auch heute noch zeugt sie, dass Fingerspitzengefühl, Kommunikationsstärke und ein emphatischer Umgang mit anderen zu schnelleren und besseren Ergebnissen führen kann. Ihr weitreichendes Wissen über logistische Abläufe und ihre Fähigkeit, schnell Problemlösungen zu finden, machen sie zu einer unverzichtbaren Kraft in unserem Unternehmen.

Susan ist außerdem ein Vorbild für viele Mütter, die sich neben der Familie ebenso stark für ihre berufliche Weiterentwicklung engagieren wollen. Ihr ist es wichtig, die Logistikbranche attraktiver für Frauen zu gestalten. So setzt sie sich aktiv für Frauen ein, die einen Einstieg und/ oder eine Karriere in diesem Bereich anstreben. Trotz ihrer Durchsetzungsstärke hat sie ihre einfühlsame Art nie verloren und gilt als vertrauensvolle Ansprechpartnerin unserer Mitarbeitenden.

Susan Eiserloh und ihr Zitat zum Thema "Frauen in der Logistik".

Herausforderungen durch Chancenungleichheit

Frauen stehen in männerdominierten Branchen vor einer Vielzahl von Herausforderungen, die ihre berufliche Entwicklung und ihr Arbeitsumfeld beeinflussen können. Doch weshalb ist das so und welche Herausforderungen haben Frauen in ihrem Arbeitsalltag zu meistern? Im folgenden listen wir kurz und knapp die prägnantesten Punkte auf, die zur Chancenungleichheit führen.

Geschlechterstereotype und Vorurteile

Frauen sehen sich oft mit Stereotypen konfrontiert, die ihre Fähigkeiten und Kompetenzen in Frage stellen. Diese Vorurteile können dazu führen, dass Frauen nicht die gleichen Chancen auf Beförderungen oder anspruchsvolle Aufgaben erhalten wie ihre männlichen Kollegen. Diese negative Leistungseinschätzung steht häufig im Zusammenhang mit den Charakteristika, die Frauen typischerweise zugeschrieben werden. Traditionell werden Frauen u.a. als emphatisch, kreativ, fürsorglich und weniger dominant eingeordnet und können nach klassischem Verständnis nicht mit Führungspositionen in Verbindung gebracht werden. Doch selbstverständlich haben Studien gezeigt, dass eine ausgewogene Geschlechterverteilung in der Führungsebene eine bessere Unternehmensleistung bewirkt. Nach einem Bericht der Allbright Stiftung GmbH vom Herbst 2023 hat sich der Frauenanteil der Vorstände und Aufsichtsräte in den DAX-Konzernen zwar erhöht, trotzalledem sind noch 83 Prozent der Vostandsmitglieder Männer.

Mangel an Vorbildern und Mentoren

Häufig geht das eine Problem mit einem anderen einher. Wie bereits erwähnt gibt es in vielen männerdominierten Branchen nur wenige weibliche Führungskräfte. Das Fehlen von Vorbildern und Mentoren kann es für Frauen schwieriger machen, sich beruflich zu orientieren und Unterstützung zu finden.

Netzwerkzugang

Frauen haben oft weniger Zugang zu informellen Netzwerken und beruflichen Verbindungen, die für den beruflichen Aufstieg wichtig sind. Diese Netzwerke werden häufig von Männern dominiert und sind für Frauen schwer zugänglich. Das liegt laut dem Bericht „Klüngeln für die Karriere“ von der Zeit daran, dass „sich Frauen einerseits zu wenig trauen, aktiv nach Karrierehilfe zu fragen – und auch aktiv ihre Ambitionen zu kommunizieren. Zum anderen daran, dass den Bündnissen Entscheiderinnen fehlen“. Denn scheinen die wenigen Frauen, die die Karriereleiter erklommen haben weniger daran interessiert zu sein ihre Mitstreiterinnen zu unterstützen. Die fehlende Frauensolidarität wird den Frauen selbst in diesem Zuge zum Verhängnis.

Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Auch wenn Männer immer mehr in Care-Arbeit eingebunden werden, tragen Frauen auch heute häufig die Hauptverantwortung für familiäre Verpflichtungen, was die Vereinbarkeit von Beruf und Familie erschwert. Bestätigt wird diese Annahme von einem Forschungsergebnis über Gleichstellung und Geschlechtergerechtigkeit der Hans Böckler Stiftung. In diesem wird berichtet, dass Frauen ohne Kinder aus einem Zweiverdiener-Paarhaushalten zu 63 Prozent in Vollzeit arbeiten, während Frauen mit Kindern in vergleichbarem Fall nur zu 29 Prozent in Vollzeit beschäftigt sind. Flexible Arbeitszeiten, familienfreundliche Arbeitgeber und eine einfache Widereingliederung sind daher besonders wichtig.

Geschlechterbasierte Diskriminierung und Belästigung

Frauen berichten häufig von geschlechterbasierter Diskriminierung und sexueller Belästigung am Arbeitsplatz. Solche Erfahrungen können das Arbeitsumfeld feindselig machen, die berufliche Entwicklung behindern und mentale Schäden verursachen. Laut eines Berichts der Antidiskriminierungsstelle des Bundes wurde die Hälfte der befragten Frauen bereits einmal Opfer sexualisierter Belästigung und struktureller Diskriminierung im Rahmen des Arbeitskontextes. Um so wichtiger ist eine klare Haltung der Geschäftsleitung, entsprechende Regeln für alle Beschäftigten und eindeutige Zuständigkeiten.

Wie Unternehmen Chancengleicht fördern

Die Logistikbranche befindet sich im Wandel, und die Förderung von Frauen spielt dabei eine entscheidende Rolle. Mit gezielten Maßnahmen und einem klaren Bekenntnis zur Chancengleichheit können Unternehmen nicht nur die Diversität erhöhen, sondern auch von den vielfältigen Perspektiven und Ideen profitieren, die Frauen in die Branche einbringen.

Um Chancengleichheit im Arbeitskontext zu fördern, sind flexible Arbeitszeitmodelle und Aufstiegsmöglichkeiten für Teilzeitkräfte von Vorteil. Auch empfiehlt es sich für die Geschäftsführung über spezielle Weiterbildungsmaßnahmen, Mentoringprogramme und Frauenförderpläne nachzudenken. Die Initiative Neue Qualität der Arbeit vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales stellt in einer Data Story heraus, dass Teilzeitbeschäftigte und Frauen ohne Führungsverantwortung seltener die Möglichkeit erhalten sich beruflich weiterzubilden. Um gleiche Chancen für alle Geschlechter im Arbeitskontext zu ermöglichen sollte diese Disbalance von Arbeitgeberseite erkannt und zum Anlass genommen werden, entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten. Die Initiative empfiehlt außerdem bei Entwicklungsgesprächen darauf zu achten, dass sie mit Frauen und Männern in gleicher Regelmäßigkeit und Länge durchgeführt werden. Denn auch hier seien insbesondere in Teilzeit arbeitende Frauen benachteiligt. Zusätzlich lohnt es sich quantitative Ziele für den Frauenanteil in Führungspositionen zu setzen.

Darüber hinaus gibt es auch branchenspezifische Programme, die sich für die Förderung von Frauen einsetzen und als inspirationsquelle für Unternehmer dienen können. Beispielsweise setzt sich die Initiative „Logistik | ist weiblich“ des CNA e.V. gemeinsam mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr für Chancengleichheit, Arbeitsplatz-Attraktivität und bessere Entwicklungspotentiale für Frauen in der Branche ein. Durch Initiativen wie diese erhalten Frauen in der Logistik Unterstützung und Sichtbarkeit.

Attraktive Berufsperspektiven

Die Logistikbranche bietet Frauen heute immer häufiger attraktive Berufsperspektiven, die durch den digitalen Wandel und veränderte Anforderungen begünstigt werden. Traditionell waren körperliche Stärke im gewerblichen Bereich entscheidend. Doch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gibt bekannt, dass mit zunehmenden Digitalisierung Fähigkeiten wie Flexibilität, Service-Orientierung, Teamwork und Konfliktmanagement immer mehr an Bedeutung gewinnen. Dadurch öffnen sich neue Möglichkeiten für Frauen, sich in der Logistik zu etablieren und zu wachsen.

Viele Unternehmen reagieren auf den Fachkräftemangel mit innovativen Arbeitsmodellen, die den Bedürfnissen der Beschäftigten besser entsprechen. So wirbt auch die Logistikbranche mit flexiblen Arbeitszeiten, Lebens-Arbeitszeitkonten und individuellen Teilzeitmodellen. Auch tragen ergonomisch verbesserte Arbeitsplätze, die auch körperlich anspruchsvolle Arbeit erleichtern dazu bei, die Attraktivität der Branche für Frauen zu steigern. Da Frauen immer mehr als wichtige Arbeitskraft in der Logistik verstanden werden und mit ihrer Unterstützung dem Fachkräftemangel entgegen gewirkt werden kann, werden sie und ihre Fähigkeiten zunehmend gefördert. Mentor:innen-Programme wie „MentorMe“ und spezielle Netzwerke spielen dabei eine wichtige Rolle.

Insgesamt sind Unternehmen, insbesondere die in männerdominierten Branchen, gefordert, einen Imagewandel zu vollziehen und aktiv für eine vielfältigere Belegschaft zu werben. Es ist wichtig, dass die Beschäftigung qualifizierter Frauen nicht als Problem, sondern als Chance gesehen wird. Ein Umdenken in der überwiegend männlichen Belegschaft kann dazu beitragen, die Logistikbranche attraktiver und vielfältiger zu gestalten. Mit diesen Maßnahmen kann die Logistikbranche nicht nur dem Fachkräftemangel entgegenwirken, sondern auch Frauen spannende und zukunftsträchtige Karrieremöglichkeiten bieten.

Fazit

Frauen in der Logistik und ihre Beiträge sind unverzichtbar für die Zukunft der Branche. Durch die Unterstützung von Initiativen und die Implementierung von Chancengleichheitsmaßnahmen können wir eine inklusivere und erfolgreichere Logistikbranche schaffen. Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, die Logistik weiblicher zu machen!